Besonders im Hinblick auf die neue Sichtweise, Oldtimer eher möglichst original zu belassen und die Spuren der Zeit nicht zu beseitigen, werden neue Verfahren gebraucht, die ein schonendes Restaurieren ermöglichen. Natürlich soll die Technik trotzdem sauber und funktionsfähig sein. Um nun Motorenteile entsprechend sanft zu reinigen und die Oberfläche möglichst „patiniert“ zu erhalten, können Nussschalen für das Strahlen der Bauteile verwendet werden. Nussschalen Granulat ist zwar hart, hinterlässt aber keine Veränderung an der Oberflächenstruktur, da die Nussschalen stumpf auf der Oberfläche wirken und von der Konsistenz her weicher sind. Die Nussschalen reinigen die Oberfläche, lassen aber die ursprüngliche Patina unverändert. So behält zum Beispiel der Vergaser sein „antikes“ Aussehen. Der Vorteil des Nussschalenstrahlens ist auch, dass das Granulat nicht in die feinen Düsen und Kanäle eindringen kann und so der Vergaser nicht verstopft werden kann. Beim Strahlen mit Korund oder Glasperlen ist ein anschließendes Durchblasen mit Druckluft extrem wichtig, da ansonsten die feinen Granulate in den Kraftstoff kommen können und eventuell die Funktion des Vergasers stören. Gelangen sie gar in den Brennraum sind die Schäden an Kolben oder Zylinderwand erheblich.

Nitrierte oder gehärtete Teile des Motors, wie Kurbel- oder Nockenwelle oder Ventile, werden am besten mit Nussschalen bei ungefähr 3 Bar gestrahlt. Nussschalen besitzen die Eigenschaft, sehr gut zu reinigen, die Oberfläche durch ihre geringe Härte nicht anzuritzen (Anmerkung: man spricht in der Fachsprache von Ritzen, wenn ein Material mit einer höheren Mohs Härte das angegriffene Material verändert). So werden zwar Harz und Ölrückstände sehr gut beseitigt, aber die Oberflächen werden nicht beschädigt. Soda ist bereits zu hart und kann bei zu hohem Druck die Oberfläche beschädigen. Auch beim Strahlen von Zylinderköpfen können mit dem Nussschalen Granulat beste Ergebnisse erreichen, denn auch hier zeigt sich das Material äußerst schonend für die Ventilsitze und die Brennkammern. Die scharfen Kanten der Brennkammern werden nicht abgestumpft.

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